aus der Serie The Last Drop, Indien, West-Bengalen, 2019
Anja Bohnhof
Der Zugang zu sauberem Wasser wurde von den Vereinten Nationen im Jahr 2010 als globales Menschenrecht anerkannt. Das Problem der Verfügbarkeit und Verteilung von Wasser ist für unterprivilegierte Bevölkerungsgruppen besonders gravierend. In fast 300.000 indischen Dörfern gibt es weder Brunnen noch alternative Wasserspeichersysteme. Über 160 Millionen Inder haben derzeit keinen Zugang zu sauberem Wasser. Die Künstlerin besuchte 12 Dörfer im Norden Westbengalens und erlebt, wie das Leben durch die fehlende Versorgung mit sauberem Wasser beeinträchtigt wird. Diese Region leidet besonders in den Monaten der Trockenzeit unter dem Mangel an sauberem Wasser. Frauen und Mädchen sind traditionell für die Wasserversorgung einer Familie verantwortlich, deshalb sind sie täglich viele Stunden zu Fuß unterwegs, worunter die Ausbildung der jungen Mädchen leidet oder gar nicht möglich ist. Bohnhof visualisiert diese Problematik durch einen künstlerischen Eingriff und inszeniert die Frauen mit der typischen Gallone über ihrem Kopf, die auf dem Weg zum Wasserbrunnen benutzt wird.
Susanne Kleine
4 Fotografien, Edition 2/9 und 2 AP
je 70 x 100 cm, gerahmt je 72,5 x 102,5 cm