ohne Titel, 2018

Die Malerin Christina Chirulescu versucht in ebenso zarten wie treffsicheren Formulierungen auszusprechen, was sich kaum sagen lässt, weil es ihr um ein „Dazwischen“ geht – zwischen Figuration und Abstraktion oder Malerei und Zeichnung. In dem kleinen, grauen Bild definiert ein dünner, fließender Rand ein Bild im Bild, das durch flüchtige Pinselstriche größtenteils zugemalt ist. Aus dem freigebliebenen Feld blickt ein gezeichneter Frauenkopf, träumerisch, mit geschlossenen Lidern. Es handelt sich um eine Risografie, ein Schablonendruckverfahren. Die Künstlerin hat ihre Arbeit in mehreren Schichten immer wieder übereinandergedruckt, bis eine graue, samtige Fläche entstanden ist.

Thomas Heyden